23, September 2021

Digitaler Spatenstich in OWL: Fraunhofer Institut und Hochbau Detert starten Modellprojekt zur Digitalisierung der Baubranche

Mit welchen Strategien machen wir unser Unternehmen heute fit für die Herausforderungen von morgen? Wie können wir wichtige Abläufe effizienter gestalten und welche digitalen Tools verschaffen uns einen echten Vorteil im Wettbewerb? Fragen, die sich zahlreiche Betriebe aus der Baubranche stellen. Antworten möchte das Fraunhofer Institut gemeinsam mit dem Bielefelder Unternehmen Hochbau Detert geben. Ziel ist die Entwicklung einer digitalen Roadmap, die besonders kleinen und mittelständischen Betrieben auf ihrem Weg in die digitale Zukunft Orientierung gibt.

„Die Corona-Pandemie und die Rohstoff-Krise haben gezeigt, dass die Branche und auch wir selbst flexibler werden müssen“, erklärt Norma Bopp-Strecker. Die Geschäftsführerin des Bielefelder Traditionsunternehmens Hochbau Detert hat sich deshalb für die Teilnahme an dem Projekt „OWL 2025“ entschieden, dass von dem Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM initiiert wurde. Im Verlauf des Projekts entwickeln die Projektpartner gemeinsam Konzepte, mit denen Hochbau Detert Prozesse digitalisieren und effizienter gestalten kann – im Büro und auf der Baustelle. „So sparen wir Zeit und andere wichtige Ressourcen, die wir besser in das Kerngeschäft investieren können“, ist Norma Bopp-Strecker überzeugt. Auch die Kunden sollen etwas davon haben und von mehr Transparenz und schnelleren Abläufen profitieren.

Mittelständische Betriebe im Fokus

Bei all diesen Vorteilen bleibt die Frage, warum nicht mehr Unternehmen auf digitale Technologien setzen. „Gerade mittelständische Betriebe haben gar nicht die Zeit, um sich mit diesem Thema intensiv auseinanderzusetzen“, erklärt Magdalena Förster, Projektleiterin des Fraunhofer Instituts. Die Auftragsbücher seien trotz Corona-Pandemie und Rohstoff-Krise gut gefüllt und im Unternehmen selbst fehle oft das nötige Know-how für die Umsetzung digitaler Konzepte in die Praxis. „Wir möchten die Ergebnisse des Projekts daher möglichst vielen Unternehmen aus dem Handwerk zugänglich machen und unsere Erfahrungen teilen“, betont Magdalena Förster. Geplant sind unter anderem Workshops und Vorträge, auf denen sich Betriebe aus der Region über die Möglichkeiten der digitalen Transformation in der Baubranche informieren können. „Dabei nehmen wir auch das Thema Building Information Modeling (BIM) in den Blick und zeigen, wie vernetzte Planung und 3D-Modelle Bauprojekte vorantreiben können.“ Unter anderem könne so die Kommunikation und der Wissenstransfer aller am Bauvorhaben Beteiligten optimiert und transparenter gestaltet werden. „Die Fehlerquote sinkt, alle Prozesse werden beschleunigt und auch der Bauherr hat nun jedes Detail des Baufortschritts unabhängig von Zeit und Ort vor Augen“, so die Projektleiterin. Ende November 2021 sollen die ersten Ergebnisse des Projekts mit Hochbau Detert an die Öffentlichkeit gelangen. Betriebe, die nicht so lange warten wollen, können sich aber bereits vorher auf der Website von „OWL 2025“ über die Potenziale der Digitalisierung informieren und Inspirationen sammeln. „Die Baubranche hat sicher keinen Startup-Charakter“, so Norma Bopp-Strecker. „Aber wenn wir etwas anpacken, dann richtig.“


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